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Bei unserem Rundgang durch die Stiftskirche stoßen wir auf Zeugnisse des Wirkens der zwei Stiftsgründerinnen. Leider besitzen wir die Gründungsurkunde des Kanonissenstiftes nicht mehr; auch andere in die

unmittelbare Nähe der Gründungszeit führenden handschriftlichen Dokumente über die Personen der Stifterinnen und die Motive der Stiftsgründung sind nicht mehr vorhanden. Doch existiert seit dem 13. Jahrhundert eine gut gesicherte Überlieferung, nach der das Stift von den beiden aus dem „schottischen“ Königshaus abstammenden Gründerinnen Almud und Digmud gegründet wurde. Als Gründungszeit wird die Regierungszeit Kaiser Heinrich II. (1002-1024 ) angenommen. Wir finden auf dem auf einem massiven Sockel ruhenden Gründerstein (19), der sich im Südchor der Stiftskirche befindet, den Gründerspruch:

ALMUDIS MEA VITA BREVIS FUIT
ASPICE QUIS SIS
HIC PRIOR INSTITUI TEMPLUM
REDITUSQUE RELIQUI
HUIC EGO SUCCESSI DINCMUDIS
NOMINE GESSI CONVENTUS REGIMEN
MULTIS PRAESTANDO JUVAMEN

(„Almudis, mein Leben war kurz. Siehe her, wer du auch seist, hier habe ich ehedem ein Gotteshaus errichtet und Einkünfte hinterlassen; ihr bin ich, Dincmudis, nachgefolgt. Die Führung des Konvents habe ich innegehabt und vielen hilfreichen Beistand gewährt.“ )

Die charakteristische Form des Spruches läßt darauf schließen, daß der Spruch im 13. Jahrhundert entstanden ist. Auf diese Zeit weist auch das Schriftbild des Spruches, das mit dem des Altarretabels Ähnlichkeiten ausweist.

Auf einem Stiftssiegel auch aus dem 13. Jahrhundert erkennen wir Maria sitzend, mit dem Jesuskind auf dem linken Arm, in der Rechten das Szepter haltend, flankiert von Almudis und Digmudis.